Julia Bestseller Band 148 (German Edition) by Lynne Graham

Julia Bestseller Band 148 (German Edition) by Lynne Graham

Autor:Lynne Graham [Graham, Lynne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733702977
veröffentlicht: 2014-11-10T05:00:00+00:00


6. KAPITEL

Am nächsten Morgen weigerte sich Harriet, wach zu werden. In ihrem Kopf pochte es schmerzhaft. Geschieht mir ganz recht, dachte sie. Warum habe ich mich gestern Abend auch so gehen lassen?

Andererseits … Rafael Flynn hatte sie geküsst! Und wie! Aber was hatte ihn dazu getrieben? Die Einsamkeit auf seinem irischen Familienstammsitz, die er so gar nicht gewohnt war?

Ein Klopfen an ihrer Schlafzimmertür ließ sie hochfahren. „Harriet?“, meldete sich Una von draußen. „Hättest du Lust auf deine erste Lektion im Einflechten?“

„Ich … oh ja, natürlich! Eine großartige Idee.“ Harriet warf einen erschrockenen Blick auf ihren Wecker. „In zehn Minuten bin ich so weit.“

„Es war ziemlich einsam hier während deiner Abwesenheit“, beschwerte sich Una, als sie nebeneinander in Snowballs Box standen und das Mädchen Harriet zeigte, wie man die Mähne der Stute einflocht. „Von Fergal habe ich so gut wie nichts gesehen.“

„Wahrscheinlich war er sehr beschäftigt“, murmelte Harriet geistesabwesend, während sie ziemlich erfolglos versuchte, Unas Beispiel zu folgen. „Allerdings müsste ich ihn dringend sprechen. Wo ist er denn für gewöhnlich um diese Zeit anzutreffen?“

„In ‚Dooley’s Bar‘ natürlich.“

Harriet bot Una an, sie im Wagen mitzunehmen.

„Man erzählt sich, dass du dich mit Rafael Flynn angelegt hast“, erwähnte Una unterwegs beiläufig und warf Harriet einen neckenden Seitenblick zu. „Offenbar bist du viel mutiger, als du nach außen hin wirkst.“

Harriet dachte an den Kuss vom gestrigen Abend. An die zwei Küsse! „Hast du mir nicht geraten, ihm fernzubleiben?“

„Da kannte ich dich noch nicht so gut. Aber wenn du den Mumm hast, mit ihm zu kämpfen, bist du vielleicht genau die richtige Frau für ihn.“

Harriet lachte. „Das glaube ich allerdings weniger.“

Una wollte mitten in Ballyflynn herausgelassen werden. Es war Markttag, und in dem kleinen Ort herrschte rege Betriebsamkeit. Die Bäume hatten inzwischen alle eine herbstliche Färbung angenommen, aber die Sonne strahlte immer noch warm vom klaren blauen Himmel.

Harriet fand „Dooley’s Bar“ direkt neben dem Postgebäude und öffnete die grün gestrichene alte Holztür. Dahinter lag ein gemütlicher, niedriger Raum, in dem in einem offenen Kamin ein Torffeuer brannte, und der bereits zu dieser frühen Stunde hoffnungslos überfüllt war.

Fergal fand sie an der Bar – allerdings nicht auf einem Hocker vor dem Tresen, sondern dahinter beim Bierzapfen. „Hallo, Harriet, wie geht es Ihnen?“, fragte er, offensichtlich erfreut, sie zu sehen.

„Fergal, mach eine Pause, ich übernehme das hier“, sagte eine kleine, blasse Frau, die aus dem Hintergrund aufgetaucht war. „Und stell mich bitte deiner Besucherin vor.“

Der junge Mann wurde rot. „Ma …“

Harriet erkannte, wie peinlich ihm die forsche Art seiner Mutter war, deshalb sprang sie rasch in die Bresche. „Mrs Gibson, nehme ich an? Ich bin Harriet Carmichael“, sagte sie.

„Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Carmichael. Fergal, lass die Lady nicht warten“, drängte sie ihren Sohn. „Wo wollen Sie sitzen?“

„Schon gut, Ma, wir gehen rüber ins Café, dort ist es nicht so voll.“ Damit schob er Harriet vor sich her bis nach draußen auf die Straße.

„Wenn ich gewusst hätte, dass Sie hier arbeiten, wäre ich nicht so einfach hereingeplatzt“, entschuldigte sich Harriet. „Ist die Bar ein Familienbetrieb?“

„Sie gehört meinem Onkel. Nach dem Tod meines Vaters sind wir zu ihm gezogen.



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